Im Bereich ‚1. SPSen‘ können Sie die zu verwendenden Steuerungen definieren, die notwendigen Einstellungen vornehmen und die Kommunikationsverbindung überprüfen.
Die Steuerungen müssen via Ethernet (TCP/IP) erreichbar sein. Folgende Kommunikations-Verbindungen werden unterstützt:
- CPUs mit integrierter Ethernet- bzw. ProfiNET-Schnittstelle
- CPUs mit Kommunikationsprozessor (CP)
- NetLink-Module (Umsetzung von Profibus / MPI auf Ethernet)
Es können Steuerungen der Reihen S7-300, S7-400, S7-1200 und S7-1500 sowie IM151-8 verwendet werden.
Vorsicht!
Stellen Sie sicher, dass in den Hardware-Einstellungen der CPUs genügend Kommunikations-Verbindungen eingestellt sind. PLC Reports benötigt immer eine freie Kommunikations-Verbindung, unabhängig von der Anzahl der aus der SPS lesenden Berichte.
Vorsicht!
Stellen Sie sicher, dass für die Kommunikation genügend Ressourcen in der SPS zur Verfügung stehen. Prüfen sie die Zykluszeiten sowie den in der Hardware-Konfiguration der SPS eingestellten Parameter „Maximale Zyklusbelastung durch Kommunikation“
9.1. Öffnen der SPS-Definitionsdatei zur Bearbeitung
Durch Klick auf die Schaltfläche ‚Öffne SPS-Definitionsdatei‘ wird die in den globalen Einstellungen festgelegte SPS-Definitionsdatei geöffnet. Bei dieser Datei handelt es sich um eine Excel-Arbeitsmappe mit einem Arbeitsblatt ‚PLCs‘. Der Name des Arbeitsblattes ‚PLCs‘ ist vom System vorgegeben und darf nicht verändert werden. Es ist jedoch möglich, weitere Arbeitsblätter zu Dokumentationszwecken zu verwenden.
9.1.1. Vorgehensweise zum Öffnen der SPS-Definitionsdatei
- Stellen Sie sicher, dass im Bereich ‚Globale Einstellungen‘ eine gültige SPS-Definitionsdatei ausgewählt ist.
- Wechseln Sie in den Bereich ‚1. SPSen‘.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche ‚Öffne SPS-Definitionsdatei‘.
- Die SPS-Definitionsdatei wird in Excel geöffnet und kann nun bearbeitet werden.
Hinweis!
Durch Klick auf die Schaltfläche im Fenster-Rahmen kann PLC-Reports immer im Vordergrund gehalten werden. Dies erleichtert das gleichzeitige Arbeiten mit Excel und dem PLC Reports Applikationsfenster.
Hinweis!
Die SPS-Definitionsdatei kann grundsätzlich auch über den Windows-Explorer oder direkt aus Excel zur Bearbeitung geöffnet werden. Ebenso ist es möglich, die Datei auf einem anderen Computer zu bearbeiten und nach Fertigstellung der Bearbeitung wieder ins Ziel-System zurück zu kopieren. Das Überprüfen der Definitionen ist es jedoch nur durch Öffnen der Datei mit der hier beschriebenen Vorgehensweise möglich.
9.2. Aufbau der SPS- Definitionsdatei
Die SPS-Definitionsdatei hat einen fest vorgegebenen Aufbau, welcher nicht verändert werden darf.
Zur Definition der Steuerungen wird das Arbeitsblatt ‚PLCs‘ verwendet. Der Name des Arbeitsblattes ist vom System vorgegeben. Wird beim Öffnen oder Überprüfen der Datei kein Arbeitsblatt ‚PLCs‘ gefunden, wird eine Fehlermeldung ausgegeben.
SPS-Definitionen können ab Zeile 6 eingetragen werden. Zeile 5 ist für die Spalten-Überschriften reserviert. Der Kopfbereich (Zeilen 1-4) wird nicht ausgewertet.
9.2.1. Spalten des Arbeitsblattes „PLCs“
Das Arbeitsblatt ‚PLCs‘ enthält folgende Spalten:
9.2.1.1. Spalte A: Index
Diese Spalte dient zur Vergabe einer eindeutigen Identifikations-Nummer (Index). Der Index wird unter anderem im Arbeitsblatt „Variables“ benötigt, um die Zuordnung der Variablen zu den SPS-Steuerungen vorzunehmen.
Hinweis!
Eintragungen in der jeweiligen Zeile werden nur dann ausgewertet, wenn in der Spalte Index ein gültiger numerischer Wert eingetragen ist. Ist die Zelle ‚Index‘ leer, so werden Einträge in den folgenden Spalten der jeweiligen Zeile nicht weiter berücksichtigt. Auf diese Weise können beliebige Kommentare zu Dokumentations- oder Beschreibungszwecken eingefügt werden.
Leerzeilen werden ebenfalls nicht ausgewertet.
9.2.1.2. Spalte B: Name
Diese Spalte ermöglicht die Vergabe eines Klartext-Namens. Der Name hat keine Funktion sondern dient lediglich der Übersichtlichkeit bzw. Lesbarkeit.
9.2.1.3. Spalte C: SPS Typ
Diese Spalte definiert den Typ der angeschlossenen Steuerung. Zulässige Eintragungen sind:
- S7-300
- S7-400
- S7-1200
Zur Kommunikation mit Steuerungen vom Typ IM verwenden Sie bitte den Typ ‚S7-300‘.
9.2.1.4. Spalte D: IP-Adresse
Diese Spalte definiert die IP-Adresse der SPS-Steuerung.
9.2.1.5. Spalte E: Rack
Diese Spalte definiert die Nummer des Baugruppenträgers, in der die CPU gesteckt ist (normalerweise 0)
9.2.1.6. Spalte F: Slot
Diese Spalte definiert den Steckplatz, in dem die CPU gesteckt ist (bei S7-300/400 normalerweise 2, bei S7-1200 normalerweise 1)
9.2.1.7. Spalte G: Verbinden-Timeout (ms)
Diese Spalte definiert die maximale Zeit, innerhalb der eine Verbindung zur definierten SPS aufgebaut sein muss.
Die Zeitangabe erfolgt in Millisekunden. Gültige Werte sind 500ms bis 10000ms. Die Spalte kann leer gelassen werden. In diesem Fall wird ein Default-Wert von 2000ms verwendet.
Die benötigte Zeit für das Verbinden mit einer SPS kann je nach Aufbau des Netzwerkes variieren. Ist eine Steuerung beispielsweise über das Internet verbunden, so nimmt der Verbindungsaufbau mehr Zeit in Anspruch als bei einer direkt verbundenen Steuerung.
9.2.1.8. Spalte H: Lese-Timeout (ms)
Diese Spalte definiert die maximale Zeit, innerhalb der eine Antwort auf eine Lese-Anfrage von der Steuerung erwartet wird.
Die Zeitangabe erfolgt in Millisekunden. Gültige Werte sind 500ms bis 10000ms. Die Spalte kann leer gelassen werden. In diesem Fall wird ein Default-Wert von 1000ms verwendet.
Die benötigte Zeit für das Lesen von Werten aus einer SPS kann je nach Aufbau des Netzwerkes variieren. Ist eine Steuerung beispielsweise über das Internet verbunden, so nimmt das Lesen mehr Zeit in Anspruch als bei einer direkt verbundenen Steuerung.
Vorsicht!
Die Timeout-Vorgaben sollten nicht zu knapp bemessen werden. Je nach Zyklusbelastung der SPS sowie der Netzwerkauslastung kann es vorkommen, dass einzelne Lesevorgänge verzögert werden. Kommt es Beispielsweise zum Verlust eines versendeten TCP/IP Daten-Pakets, so wird das verlorene Paket erneut gesendet. In diesem Fall würde der Lesevorgang einmalig länger dauern.
Die Reaktionsgeschwindigkeit auf Kommunikationsanfragen hängt außerdem von der Auslastung sowie der Konfiguration der SPS ab. Stellen Sie sicher, dass genügend Ressourcen für die Kommunikation in der Hardware-Konfiguration der SPS bereitgestellt werden. Stellen Sie die Werte für die Anzahl der Verbindungen sowie der Zyklusbelastung durch die Kommunikation in der Hardwarekonfiguration der SPS entsprechend ein.
9.3. Überprüfung der SPS-Steuerungsdefinitionen
Durch Klick auf die Schaltfläche ‚Lade und Prüfe SPSen‘ können Sie die Definition der SPSen auf Fehlerfreiheit überprüfen.
9.3.1. Vorgehensweise zur Überprüfung der SPS-Steuerungsdefinitionen
- Stellen Sie sicher, dass im Bereich ‚Globale Einstellungen‘ eine gültige SPS-Definitionsdatei ausgewählt ist.
- Wechseln Sie in den Bereich ‚1. SPSen‘.
- Öffnen Sie die SPS-Definitionsdatei durch Klick auf die Schaltfläche ‚Öffne SPS-Definitionsdatei‘.
- Die SPS-Definitionsdatei wird in Excel geöffnet.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche ‚Lade und Prüfe SPSen‘.
- Die auf dem Arbeitsblatt ‚PLCs‘ eingetragenen Definitionen werden vom System überprüft.
- Verläuft die Überprüfung fehlerfrei, so erscheint folgender Dialog:
- Werden bei der Überprüfung Fehler festgestellt, so wird folgender Dialog angezeigt. Jeder festgestellte Fehler wird im Bereich ‚Meldungen‘ aufgelistet.
- Solange die SPS-Definitionsdatei geöffnet ist, können Sie durch Doppelklick auf die jeweilige Fehlermeldung direkt zu der Excel-Zelle springen, welche den Fehler enthält.
- Nach erfolgter Überprüfung wird in der Spalte ‚Def‘ für jeder Zeile ein Icon angezeigt, welches das Ergebnis der Überprüfung anzeigt:
Die SPS-Definition wurde noch nicht überprüft.
Die SPS-Definition wurde überprüft und ist fehlerfrei.
Die SPS-Definition ist fehlerhaft.
9.4. Überprüfung der Kommunikation zu einer definierten Steuerung
Nachdem die SPS-Steuerungsdefinitionen erfolgreich eingelesen wurden, zeigt die Liste ‚SPSen‘ alle definierten Steuerungen:
Wie in Excel wird pro Zeile eine SPS angezeigt. Sie können die Kommunikation zu jeder definierten SPS überprüfen, indem sie auf die Schaltfläche ‚Test‘ der jeweiligen SPS-Definition klicken.
9.4.1. Vorgehensweise zur Überprüfung der Kommunikation zu einer SPS
- Stellen Sie sicher, dass mindestens eine SPS fehlerfrei definiert ist und in der Tabelle ‚SPSen‘ angezeigt wird.
- Verbinden sie eine Ethernet Schnittstelle des Computers, auf dem PLC Reports installiert ist, mit dem Netzwerk, an dem die Steuerung angeschlossen ist.
- Überprüfen Sie gegebenenfalls die Einstellungen der Netzwerkkarte und stellen Sie sicher, dass gültige IP-Adressen vergeben wurden.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche ‚Test‘ der gewünschten Steuerungs-Definition
- Bei erfolgreichem Verbindungstest wird die folgende Meldung angezeigt:
- Kann keine Verbindung zur SPS hergestellt werden, so erscheint ein Fehlerdialog.
- Zusätzlich werden im Bereich „Messages“ Details über den aufgetretenen Fehler angezeigt.
Nach erfolgter Überprüfung wird in der Spalte ‚Kom‘ ein Icon angezeigt, welches das Ergebnis des Kommunikationstests anzeigt:
Die Kommunikation wurde noch nicht überprüft
Die Kommunikation zur SPS war erfolgreich
Fehler bei der Kommunikation zur SPS